Dienstag, 28. Oktober 2008

Viennale '08, Tag 7, "Tout est parfait"

Der Wochenbeginn brachte uns (im Falle eines Blackmages über ein paar Stolpersteine) einmal mehr nach Kanada.

Everything is fine

Der 16-jährige Josh ist ein ganz normaler kanadischer Teenager in einer Vorstadt von Québec. Es gibt nichts Außergewöhnliches in seinem Leben, das er zwischen Highschool und Skaterbahn verbringt - bis er eines Abends unter Blaulicht ins Krankenhaus gebracht werden muss. Einige Stunden später liegt er, durch Maschinen am Leben erhalten, in tiefem Koma. Doch das ist nur der Auftakt dieser Geschichte.
An einem schönen Frühlingsmorgen stürmt Josh in das Zimmer seines besten Freundes - und entdeckt, dass Thomas tot ist. Er hat sich erhängt. Und nicht nur Thomas, wie sich kurze Zeit später herausstellt: Auch Sacha, Simon und Alex haben Selbstmord begangen, drei der engsten Freunde von Thomas und Josh. Kein Abschiedsbrief erklärt ihre schreckliche Tat, und es gibt auch keine Erklärung dafür, warum sie Josh nicht in ihr Vorhaben einbezogen haben. Er muss nun nicht bloß mit der Trauer fertigwerden, auch die Bürde des Überlebenden lastet auf ihm. Nur zwei Personen finden noch einen Weg zu Josh: Mia, die Freundin von Sacha, und Henri, der Vater von Thomas, der seit dem Tod seines Sohnes nicht mehr spricht. Immer auffälliger zieht sich Josh von seiner Umwelt zurück, und immer schwieriger wird es, an ihn heranzukommen.

Sollte es (außer dem Blackmage) interessierte Leser geben dann ist ihnen sicher schon aufgefallen, daß bei den Viennale Einträgen der erste Teil immer die Beschreibung der Veranstalter selbst ist und nicht von uns.
In den nächsten paar Zeilen werde ich den Unterschied zwischen Film und den Idioten die die Beschreibung verfassen etwas genauer aufzeigen.

1) Der Auftakt des Filmes ist nicht die Fahrt ins Krankenhaus sondern die Selbstmorde von drei jugendlichen. Nämlich Sacha, Simon und Thomas

2) Warum nur 3 und nicht 4 wie beschrieben? Ganz einfach weil einer von den vieren schon tot war und nur kurz in einer Szene durch einen Grabstein ins Bild gerückt wird. Das wäre dann Alex, wegen dem die andren ebenfalls Selbstmord begehen.

3) Das Henri, der Vater von Thomas nicht spricht stimmt nicht. Er spricht sehr wohl. Was der Verfasser wahrscheinlich meinte war die Tatsache das Henri ein Alkoholiker ist und das schon vor den Selbstmorden. Er hat sich halt vielleicht nicht richtig ausdrücken können.

4) Hier könnte ich noch etwas schreiben würde aber den ganzen Film aufklären. Tja und ich will hier nun mal Spoilerfrei bleiben.

Obwohl im Film (der viele Paralellen zu "The Virgin Suicides" hat, aber eigentlich völlig anders ist) nur Amateurschauspieler, die ihre Figuren ernsthaft und glaubwürdig gemacht haben, mitwirken hat er sehr viel Tiefgang ohne langweilig zu werden. Für mich definitiv einer der besten Filme der Viennale '08.
Black_Mage - 28. Okt, 18:21

Nachdem ich die ersten paar Minuten leiter verpasst habe, bin ich ein wenig verwirrt in die Geschichte eingestiegen, da ich ja nicht wusste, was ich verpasst hatte. Die Verwirrung hat in etwa 5 Minuten angehalten, denn ab dann hatten mich die Ereignisse auf der Leinwand komplett in ihren Bann gezogen.

Der Film ist hautnah und sehr emotional. Man kann die Trauer, die Wut, die Verlorenheit von Josh spüren und mitempfinden, und bei einem so komplexen Thema wie Selbstmord, heißt das einiges. Der einzige Wermutstropfen meiner Meinung nach ist, dass man nicht wirklich von den Motiven der Selbstmörder erfährt. Bei Alex ist es ein wenig nachvollziehbar, aber warum ihm die anderen folgen habe ich leider nicht ganz verstanden (jetzt mal abgesehen von der Tatsache, dass sie engste Freunde waren, aber reicht das wirklich?)

Hervorheben will ich auch den Soundtrack. Wunderbare Musik, immer perfekt passend und definitiv etwas das ich mir kaufen würde. Und natürlich die herausragende Performance der Nachwuchsschauspieler ...auch wenn sie sichtbar älter sind, als die 17-, 18-jährigen die sie darstellen sollen.
Bei einer emotionalen Achterbahn, bei der die Gondeln auf einen bodenlosen Abgrund zu rasen, in der ersten Reihe sitzen ... dieser Film macht es möglich.

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